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Die Palästinenser wollen keinen Frieden! Die Palästinenser offerieren seit dem Kongress des Palestinian National Council in Algier vom 15. November 1988 Frieden in den Grenzen von 1967 mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Von arabischer Seite erfolgten die ersten Friedensangebote von Nasser und später Sadat bereits 1971, in welcher aber die Rechte der Palästinenser unerwähnt blieben. Diese Angebote wurden von Israel rundweg abgelehnt. [1]

Die Palästinenser anerkennen Israel nicht als einen jüdischen Staat. Nein, aber sie werden den Staat Israel anerkennen. Was verlangen wir – dass die Palästinenser Zionisten werden, bevor wir mit ihnen Frieden schließen? Die palästinensische nationale Führung, vertreten durch die PLO, hat den Staat Israel innerhalb der Waffenstillstandslinien von 1949 immer wieder anerkannt während den letzten 20 Jahren. Sie haben sogar den Anspruch auf die Hälfte des Territoriums aufgegeben, welches ihnen 1947 durch die UNO zugesprochen wurde. Sie erkennen den Staat Israel an, so wie jedes Land die Existenz von anderen Staaten anerkennt, auch wenn es nicht notwendigerweise mit seinen Ideologien, Selbstdefinitionen oder seiner Politik einverstanden ist. Da 20% der Israelis Palästinenser sind, gibt es keinen Grund, von den Palästinensern zu erwarten, dass sie den jüdischen Charakter des Staates akzeptieren. Das würde das Recht der Angehörigen ihres eigenen Volkes, den palästinensischen Bürgern Israels, in Frage stellen, sich für ein demokratisches Israel, welches Gleichheit für alle seine Bürger gewährt, einzusetzen – eine Forderung, die viele nicht palästinensische Israelis auch unterstützen. Den arabisch-palästinensischen Bürgern Israels das fundamentale Recht auf volle Gleichheit zu garantieren, ist ein Schlüsselelement im gesamten palästinensischen Programm. Es kann nicht in Einklang gebracht werden mit der Anerkennung Israels als jüdischer Staat. [2]

Hamas erkennt Israel nicht an. Wieder ein allzu simpler, eigennütziger Slogan. An der Oberfläche ist dies wahr: Die Hamas, wird weder die politische Legitimität Israels noch die Tatsache, dass 78 % oder mehr des Landes Palästina einem anderen Volk gehören, jemals anerkennen. Denn sie beanspruchen das ganze historische Palästina als ihr Palästina. Dies ist von einer antikolonialen Perspektive aus eine vernünftige und verständliche Position. Aber die Hamas ist auch pragmatisch. Deswegen hat sie zugestimmt, in dem Dokument der Gefangenen von 2005 ebenso wie in nachfolgenden politischen Erklärungen, dass sie die politischen Verhandlungen der Fatah mit Israel respektieren wird, wenn das Ergebnis in etwa einer Zweistaatenlösung entspricht und durch ein palästinensisches nationales Referendum bestätigt wird. [2]

1948 kämpfte Israel um sein Überleben gegen die arabischen Armeen! Nein, das ist israeliche Propaganda und hat mit der Realität nichts zu tun. In einem Brief an Moshe Sharett vom 8. Februar 1948 schriebt Ben Gurion: "Wenn uns die bereits gekauften Waffen rechtzeitig erreichen (sie taten es) und wir einige der von der UNO versprochenen Waffenlieferungen erhalten, werden wir nicht nur in der Lage sein, uns zu verteidigen, nein, wir werden auch stark genug sein in Syrien selbst tödliche und grosse Operationen auszuführen und uns auch ganz Palästina anzueignen. [3]

Die Palästinenser wurden von den arabischen Armeen zur Flucht aufgefordert! Nein, wiederum dumpfe israelische Propaganda. Am 10. März 1948 (einige Zeit vor der israelischen Staatsgründung, wurde der Plan Dalet, ethnische Säuberungen) imlpementiert. Die ersten Ziele waren die urbanen Zentren Palästinas, die allesamt gegen Ende April besetzt waren. Im Verlauf dieser militärischen Aktionen wurden gegen 250'000 Palästinenser vertrieben, begleitet von verschiedenen Massakern, wovon Deir Yassin das wohl bekannteste ist. Die Arabische Liga war sich dieser Entwicklungen bewusst und und beschloss am letzten Tag im April, sobald die Briten abgezogen seien, (15. May 1948) militärisch zu intervenieren. [4] Die Gesamtzahl der vertriebenen Palästinenser beläuft sich auf ca. 700'000. Über 400 Dörfer und Städte wurden zerstört und dem Erdboden gleichgemacht. [5]

Die Araber haben am 5.Juni 1967 im Sechstagekrieg Israel angegriffen, welches sich verteidigen musste! Auf diese Propaganda antworten wir mit den Worten Begins 1982: "Im Juni 1967 hatten wir ein weiteres Mal die Wahl. Die ägyptische Armee im Sinai war kein Beweis, dass Nasser uns angreifen wollte. Seien wir ehrlich – wir haben uns entschieden ihn anzugreifen. [6]

Die Araber haben Israel am 6. Oktober 1973 (Jom Kippur War) angegriffen! Das ist richtig. Sadat unterbreitete Israel 1971 ein Friedensangebot basierend auf auf den Grenzen von 1967 (UNO Resolution 242) ohne jedoch die Rechte der Palästinenser zu erwähnen. Israel lehnte das Angebot rundweg ab und gab am selben Tag weitere Baupläne von Siedlungen in Ostjerusalem bekannt. [7] Ägypten und Syrien forderten seit langem die Rückgabe der seit 1967 besetzen Gebiete. Sadat drohte mit einem Krieg, wenn Israel die Sinai–Halbinsel und die Golanhöhen nicht räumen werde. Kissinger und Israel lehnten die Forderungen ab. [8] Sadat erkannte den Misserfolg seiner diplomatischen Bemühungen der vergangenen Jahre und entschied sich, zusammen mit Syrien Israel anzugreifen. [7] Israel entkam einer Niederlage nur knapp dank massiver Hilfe seitens der USA.

Es gibt 22 arabische Staaten; warum können die Palästinenser nicht dorthin gehen? Es gibt nur ein Palästina. Es gibt keinen zu rechtfertigenden Grund, warum die Palästinenser in irgendein anderes Land gehen sollten. Was wäre, wenn jemand sagte: Alle angelsächsischen Amerikaner sollen zurück nach England gehen, weil dort englischsprechende Menschen leben? Diese Behauptung setzt voraus, dass alle arabischen Staaten gleich sind und erkennt nicht die reichen Unterschiede in Geschichte, Kultur, Dialekt und Klima zwischen ihnen an. Entsprechend der gleichen Logik müsste sich ein Italiener in Finnland ganz zu Hause fühlen, weil die Mehrheit in beiden Ländern weiß und christlich ist. [2]

Die Palästinenser wiesen Baraks großzügiges Angebot ab und antworteten mit Gewalt. Das „großzügige Angebot” ist ein moderner Mythos. Es stammt von den „Clinton Parametern”, nach denen Israel sich von 96 % der besetzten Gebiete zurückziehen würde, aber es kam viel zu spät in dem Implementierungsprozess. Die zugrunde liegende Idee resultiert aus der falschen Annahme, dass je mehr Land die Palästinenser erhalten, dies um so mehr Souveränität und wirtschaftliche Überlebensfähigkeit bedeutet. Dies ist nicht der Fall. Die Palästinenser könnten diese Menge an Land erhalten und dennoch nicht einen lebensfähigen Staat haben. Indem Israel lediglich strategische 5 % behält (in der Realität mehr als 10-15 %, sofern Ostjerusalem, Siedlungsblöcke, „Niemandsland“ und andere Gebiete eingerechnet werden), konnten die Grenzen, die Bewegung der Menschen und Waren inner- und außerhalb der palästinensischen Gebiete, das Wasser, der Luftraum und der Kommunikationssektor kontrolliert werden. Von den Hauptsiedlungsblöcken ganz zu schweigen, denn in Baraks „großzügigem Angebot” wäre palästinensisches Land mit insgesamt 80% der Siedler innerhalb den neuen Grenzen Israels zu liegen gekommen. Israel hätte außerdem die palästinensische Wirtschaft, die wichtigsten religiösen und kulturellen Stätten der Palästinenser kontrollieren können, wie den Haram/Tempelberg und andere heilige Stätten in und um Jerusalem. Zusätzlich hätte dieses Angebot nach wie vor die Frage der Flüchtlinge ungelöst gelassen. Arafat hatte solide Gründe für das Zurückweisen von Baraks „Angebot” in Camp David, das im übrigen den eigentlichen Prozess der Oslo-Übereinkunft verletzte, indem es Israels Abzug stoppte und somit sicherstellte, dass die Palästinenser von einer extrem schwachen Position aus in die Verhandlungen eintreten mussten. [2] In einer Debatte mit Norman Finkelstein sagte der ehmalige Israelische Aussenminister Shlomo Ben Ami: Wäre ich Palästinenser, ich hätte Camp David 2000 ebenfalls abgelehnt. [9]

Die Aufrufe zum Boykott von Israel erinnert an die Nazi Zeit! Dieser Vergleich ist schamlos. In der Nazi Zeit wurden jüdische Menschen boykottiert, weil sie Juden waren - reinster Rassismus! Der Boykott von Israel hingegen ist entstanden aufgrund seines Verhaltens gegenüber den Palästinensern sowie der Missachtung von internationalem Recht. Eine Boycott-Kampagne ist ein legitimes Mittel, gegen Israel Druck aufzubauen.

Es besteht kein Widerspruch zwischen einem jüdischen Staat und einer demokratischen Regierungsform. Demokratie versus Ethnokratie. Wirklich nicht? Ist Israel wirklich eine Demokratie oder ist es eine Ethnokratie, ein Land, das einer bestimmten ethnischen, religiösen oder nationalen Gruppe „gehört“? Was bedeuten die Ausdrücke „Jüdischer Staat“ oder „Jüdische Demokratie“ wirklich? Arabische Bürger Israels mögen das Wahlrecht haben; kann aber überhaupt eine institutionalisierte Diskriminierung – z.B.sind 93 % des Bodens in Israel Juden vorbehalten – mit Demokratie in Einklang gebracht werden? Und was ist mit den fast vier Millionen Palästinensern in den besetzten Gebieten, die unter israelischer Herrschaft leben und keinerlei Einfluss darauf haben, wie Israel sie regiert? Können sie einfach ignoriert werden? Es besteht in der Tat ein Widerspruch, wenn der Staat nicht allen seinen Einwohnern volle Rechte garantiert und diese Rechte schützt. [2]

Israel hat die menschlichste und moralischste Armee der Welt. Angesichts der Vielzahl von durch israelische Truppen begangen Menschenrechtsverletzungen kann das unmöglich wahr sein. Und nach Gaza... [2]

 

 

 

 

[1] Palestinian National Council, Algier, November 15, 1988. Official translation, aufgerufen 28 August 2011
LA Times , aufgerufen 28 August 2011

[2] Jeff Halper, Jimmy Johnson and Emily Schaeffer, Der israelisch-palästinensische Konflikt: Aufräumen mit gängigen Ansichten durch kritische Betrachtung im Gesamtzusammenhang, Internationaler Versöhnungsbund, aufgerufen 28 August 2011

[3] Ilan Pappe: The Ethnic Cleansing of Palestine, Page 46

[4] Ilan Pappe: The Ethnic Cleansing of Palestine, Page 40

[5] Wikipedia: Estimates of the Palestinian Refugee flight of 1948, aufgerufen 28 August 2011
Wikipedia: 1948 Palestinian exodus , aufgerufen 28 August 2011

[6] 55 Address by Prime Minister Begin at the National Defense College- 8 August 1982, aufgerufen 28 August 2011

[7] Noam Chomsky: Keine Chance für Frieden, Page 83

[8] if Americans knew, aufgerufen 28 August 2011

[9] Youtube: Norman Finkelstein vs Shlomo Ben Ami - Part 3, 4:07 minutes, aufgerufen 28 August 2011