How to Solve the Israeli - Palestinian Conflict: Reality, Human Rights and International Law       /       Free Palestine's letter to the: Government of the State of Palestine       /       Israel's Right offers:       /       Vote against Netanyahu, save Israel       /      

 

Mailverkehr mit Mario Fehr (SP)

Aufgrund der anstehenden Regierungsratswahlen haben wir von Mario Fehr als Kandidat eine E-Mail bekommen, worin er für seine Wahl wirbt. Was wir schon längst wissen: Mario Fehr ist Mitglied der Gesellschaft Schweiz-Israel. Aus diesem Grund beschliessen wir das Werbemail zu beantworten:

Von: Free Palestine
Datum: Mon, 31 Jan 2011 20:05:32 +0100
An: Mario Fehr
Betreff: RE:Ich kandidiere für den Zürcher Regierungsrat

Herr Fehr

Wir bitten Sie, uns von dieser Mailingliste zu streichen.

Auch als Linke werden wir Sie nicht wählen und das hat einen Grund: Ihre Mitgliedschaft in der Gesellschaft Schweiz - Israel ist mit einer linken, Frieden anstrebenden, Ungerechtigkeit bekämpfender Politik nicht zu vereinbaren.

Hr. Fehr, Sie sind Mitglied der GSI die zb. eine Demo im Anschluss an das israelische Massaker in Gaza organisiert und durchführt und um Verständnis für den Aggressor wirbt. Oder die Sektion Zürich der GSI organisiert einen Vortrag mit UN WATCH, sprich seinem Direktor, Hr. Neuer an der UNI Zürich mit dem Ziel, Hr. Goldstone zu diffamieren.

Dass Sie Hr. Fehr, sich für ein freies Tibet einsetzen, hingegen gegenüber den Palästinensern durch Ihre Mitgliedschaft bei der GSI zwangsläufig deren Gegner unterstützen, vermögen Sie nicht als Widerspruch zu erkennen.

Ich gestehe, dass Ihre beiden Positionen aus Sicht von Corporate Western World kongruent sind - widerspruchslos!

Wir grüssen Sie freundlichst

Barla Vieli
Ruedi Bosshart



Von: Mario Fehr
Datum: 1 February 2011 09:34
An: Free Palestine
Betreff: WG: Ich kandidiere für den Zürcher Regierungsrat

Sehr geehrte Frau Vieli
Sehr geehrter Herr Bosshart

Ich habe Ihr Mail erhalten und nehme zur Kenntnis, dass Sie bei den Zürcher Wahlen lieber bürgerliche Regierungsräte als ihre Vertreter haben wollen als einen Sozialdemokraten, der sich als Präsident des KV Schweiz seit Jahren für die Berufsbildung und für die Rechte der Angestellten und Arbeitnehmer einsetzt hat. Und als Aussenpolitiker übrigens auch immer für die Hilfe der DEZA im Nahen Osten eingestanden ist (zuletzt als Sprecher der vorberatenden Kommission des Nationalrates beim Rahmenkredit für die Entwicklungszusammenarbeit).

Wie auch immer: Falls Sie an einer ernsthaften inhaltlichen Auseinandersetzung interessiert sind, so lassen Sie es mich wissen. Meine Koordinaten haben Sie ja.

Mit freundlichen Grüssen

Mario Fehr



Von: Free Palestine
Datum: Wed, 02 Feb 2011 21:17:02 +0100
An: Mario Fehr
Betreff: Re: WG: Ich kandidiere für den Zürcher Regierungsrat

Sehr geehrter Hr. Fehr

Danke für Ihre Rückmeldung

Um keine Missverständnisse zu Free Palestine aufkommen zu lassen folgendes: Unserer politische Arbeit basiert auf internationalem Recht.

Gerne kommen wir auf Ihr Angebot zu einer ernsthaften Auseinandersetzung zurück und werden sie gerne zu einer unserer Free Palestine Aktionen einladen. Wir werden uns melden.

Was uns aber vordringlichst interessiert ist, wie Sie als Sozialdemokrat in einem Verein Mitglied sein können, den man mehr oder weniger als kongruent in seiner Haltung und Aussage mit deren des Besatzungregimes in der Westbank und als Gefängnisbetreiber auch in Gaza, bezeichnen muss. Ägypten habe ich als Partner Israels in der Blockade von Gaza nicht vergessen - ebensowenig die Wahrscheinlichkeit dass dieser Partner in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen könnte.

Wie in unseren Ausführungen zu Goldstone und zum Gaza - Massaker im ersten Mail dargelegt, bitten wir Sie uns zu erklären, wie ein Sozialdemokrat die Mitgliedschaft in einem Verein rechtfertigen kann der die Positionen Israels unkritisch übernimmt und weiterverbreitet.

Da steht zb. auf der GSI Site geschrieben: 1) So wie Israel dazu aufgerufen wird, einen Nationalstaat für die Palästinenser anzuerkennen, so müssen auch die Palästinenser Israel als den Nationalstaat des jüdischen Volkes anerkennen. Dass die PLO Israel anerkannt hat ist Ihnen bestimmt bekannt.

2) Wie Israel von den Vereinten Nationen diskriminiert und dämonisiert wird. Dass Israel mit den Vetos der USA privilegiert und nicht diskriminiert wird, ist offensichtlich.

3)Hamas und die Terrordrohung aus dem Gazastreifen Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Goldstone Bericht verglichen mit den Tatsachen vor Ort. Auffallend ist, dass der Goldstone Bericht nicht auf der GSI - Site zu finden ist.

Da Sie als Nationalrat jederzeit Zugang zu Informationen haben die als gesichert betrachtet werden können, erstaunt es uns umso mehr, dass Sie als Mitglied der Gesellschaft Schweiz - Israel mit Ihrer Person und Ihrem Bekanntheitsgrad dazu beitragen, dass Tatsachen Verschwiegen werden.

Bestimmt sind Ihnen die " Palestine Paper " nicht entgangen. Auch dazu erhoffen wir Ihre Antwort - insbesonders in Konnotation zur generellen Haltung der GSI.

Zum Abschluss noch ein Inserat in Haaretz von Gush Shalom

Ad in Ha'aretz, Jan. 28, 2011

The Aljazeera
Disclosures prove:

We have
A partner
For peace.

The Palestinians
Don’t have
A partner
For peace.


Wir grüssen Sie freundlichst

Barla Vieli
Ruedi Bosshart

Leider war Mario Fehr nun trotzdem nicht mehr bereit, eine inhaltliche Auseinandersetzung zu führen. Unser Mail blieb unbeantwortet!